„Robert Bosch war ein großer Befürworter von Initiativen, die über parteipolitische Grenzen hinweggingen. Ein Ergebnis war die Gründung der „Württembergischen Gesellschaft“, die laut Theodor Heuss, dem Autor einer Bosch-Biographie, eine positive und menschliche Atmosphäre schaffen und pflegen sollte. Bosch engagierte sich stark für diese neue Vereinigung und legte großen Wert auf sie, da er sich davon eine ausgleichende Wirkung auf das gesellschaftliche Klima versprach.
Die Mitglieder der Gesellschaft trafen und treffen sich mehrmals im Jahr zu Vorträgen die das gesamte gesellschaftliche Themenspektrum umfassen. Insgesamt waren es seit 1953 über 150 Vorträge mit zusammen weit über 15.000 Besucherinnen und Besucher.“
„Unter den Referenten waren u.a. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die Ministerpräsidenten Späth, Teufel und Oettinger, zahlreiche Minister wie Walter Scheel und Wolfgang Schäuble, der österreichische Kanzler Kreisky, führende Bundesrichter wie Prof. Dr. Jutta Limbach, Erzbischöfe und Bischöfe wie Robert Zollitsch oder Eberhard Renz, Leiter/innen bedeutender Industrieunternehmen wie Hans L. Merkle und Nicola Leibinger-Kammüller, Wissenschaftler wie Prof. Dr. Carl Friedrich von Weizsäcker und Nobelpreisträger wie Harald zur Hausen, Musikexperten wie Prof. Dr. h.c. Helmut Rilling, Vertreter des Sports, wie der IOC-Präsident Thomas Bach und der Büchner-Preisträger Arnold Stadler, um nur einige wenige zu nennen.“
Carla Sappok, Präsidentin
Präsidium
Geschichte
Als Robert Bosch und Peter Bruckmann im Jahre 1918 den Beschluss fassten, die »Württembergische Gesellschaft« zu gründen, hatte der letzte deutsche Kaiser gerade abgedankt, und die bürgerliche Gesellschaft ging zum ersten Mal in unserem Lande daran, sich selbst in einem neuen Staatswesen zu organisieren. Beide erkannten damals zu Recht, dass es zur Formulierung und Durchsetzung gemeinsamer, eigenverantworteter Ziele in einem demokratischen Staat des Gesprächs unter Gleichgesinnten, zum Engagement für die Gemeinschaft bereiter Bürger und der vertieften Beschäftigung mit den Grundsatzfragen unseres Volkes bedarf. Ähnliche Motive haben Theodor Heuss und seine politischen Freunde bewegt, als sie die Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg erneuerten und ihr nun den weiter greifenden Namen »Schwäbische Gesellschaft« gaben.
Ziele
Dabei ist das Wort »schwäbisch« weniger als ein Hinweis auf die ethnischen Wurzeln zu verstehen, sondern vielmehr als Bekenntnis zu gewissen Wertvorstellungen. Themen aus dem Gebiet der Politik, der Wissenschaft, der Wirtschaft, des kulturellen Lebens, der Kirche und der Medien sollen im Mittelpunkt stehen. Die Vorträge, die Diskussionen im Plenum und das sich anschließende Gespräch der Mitglieder untereinander sollen helfen, über Tagesfragen hinaus längerfristige Ziele zu formulieren. Ihre Mitglieder, die vom Präsidium berufen werden, gehören den verschiedensten Berufen und Parteien an. Sie alle verbindet das Bewusstsein der Mitverantwortung für die Gestaltung unseres Gemeinwesens. »Die Zugehörigkeit zu der Gesellschaft soll unter allen Umständen und für jedermann eine Ehre sein« – so heißt es im Gründungsprotokoll vom 1. November 1918.